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Bustouristik-Blog

Warum der Tank halb voll ist und nicht halb leer.

Hohe Spritpreise als Chance für den Bus



Baustellen in der Kommunikation trennen

Welche? Die einen, die Einfluss auf die Situation nehmen könnten, nämlich Politik bis Mineralölkonzerne. Und die anderen, die nichts dafür können, nämlich Ihre Kunden. Professionell ist, nun den Kunden gegenüber weder lauthals gegen die Situation zu protestieren, noch sich nach Corona gleich in die nächste Opferrolle zu manövrieren. Ihre Kunden brauchen jetzt ganz anderen Botschaften. Sie gehören zu den Betroffenen der Situation, sie sitzen im gleichen Boot mit den Busunternehmen. Bei ehrlicher Kommunikation auf Augenhöhe, sehe ich sogar Potential die Kundenbindung durch die aktuellen Situation zu stärken.



Reisepreiserhöhungen, ja oder nein?

Die Antwort auf diese Frage hat nicht oberste Priorität. Beides ist legitim: die Preise unverändert zu lassen, durch geschicktes Marketing neue Kunden für den Bus zu gewinnen und dadurch den finanziellen Schaden in Grenzen zu halten oder gar zu kompensieren. Oder aber die Preise zu erhöhen, transparent und nachvollziehbar zu vermitteln, was zu dieser Entscheidung führt. Wenn man den Kunden obendrein noch darstellen kann, dass die Preiserhöhung bei Ihrer Reise noch relationsmäßig geringer ausfällt, als der Kostenanstieg, den sie im privaten Bereich zu tragen haben, bleibt der Eindruck, sogar noch gespart zu haben. Aber, wie gesagt, oberste Priorität hat für mich eine andere Frage. Jene im kommenden Absatz.



Die Chance des gemeinsamen Vorgehens

Einige, der regelmäßig beklagten Hürden im busunternehmerischen Alltag, sind leider auf den oftmals wenig koordinierten gemeinsamen Auftritt der Unternehmen zurückzuführen. VORWEG: Unbestritten gehört es zu den Kernkompetenzen der Unternehmer, die Preise Ihrer Leistungen im eigenen Ermessen festzulegen - im aktuellen Fall die Preise zu erhöhen oder zu belassen. ABER: In Anbetracht des viel beklagten, chronischen Preiskampfes in der Branche, ist die aktuelle Situation eine neue Chance, eine gemeinsame Diskussion über eine kostenwahre Preisgestaltung busunternehmerischer Leistungen zu führen und die Preise infolge anzupassen. All jene, die bereits mit der Ankündigung, die Reisepreise nicht zu erhöhen, vorgeprescht sind, bringen die anderen unter Zugzwang oder auch Erklärungsbedarf, warum gerade sie ihre gestiegenen Kosten in Form von Preiserhöhungen an Kunden weitergeben - und andere eben nicht. Da, wie oben angeführt, die Spritpreiserhöhungen jeden Besitzer eines Autos mit Verbrennungsmotor im Verhältnis ja noch stärker treffen, könnten moderate, kostenbasierte Preiserhöhungen bei transparente Kommunikation, den Kunden sogar als Einsparung vermittelt werden. Was ja auch der Wahrheit entspricht.



Die Chance auf neue Kunden

Jede Krise ist ein Beschleuniger. So wie die Pandemie die Digitalisierung in allen Lebensbereichen beschleunigt hat, sind die dramatisch gestiegenen Treibstoffpreise ein weiterer Turbo für die Ökologisierung unserer Mobilität. Und wer, wenn nicht der Bus mit seinen exzellenten Daten in diesem Bereich, sollte hier all jenen ein Angebot machen, deren Mobilitätskosten relationsmäßig noch stärker gestiegen sind? Potentielle Kunden für Busunternehmen im Reiseverkehr sind etwa alle Badeurlauber, die bisher per Eigenanreise im PKW nach Italien, Slowenien oder Kroatien gefahren sind. Oder alle, die Wochenende für Wochenende einen Tag zum Wandern in die Berge fahren. Genauso junge Familien, die in anderen Bereichen des Alltags bereits Nachhaltigkeit leben und dies noch stärker tun möchten. Dasselbe gilt im Prinzip auch für den Linienverkehr, wobei sich hier sogar noch weitere Möglichkeiten anbieten. Alle, die per PKW in die Arbeit, zum Einkaufen, für Erledigungen unterwegs sind - für sie könnte die aktuelle Situation ein Anlass zum Umsteigen sein.


Gerhard Nagl, Beratungsagentur für Bustouristik


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